Wichtige Singles

Ab Mitte der 1970er gelangte Hip-Hop-Musik von der South Bronx nach Manhattan. Erste Singles wurden bereits Ende der 1970er in kleinen Studios in Harlem produziert.

King Tim III (Personality Jock)

King Tim III (Personality Jock)

Fatback Band

1979 Spring Records
A King Tim III (Personality Jock) 6:13
B You’re My Candy Sweet 7:04

Gemäß den Veröffentlichungsdaten wird King Tim III als erste kommerziell veröffentlichte Hip-Hop-Single angesehen, wenngleich dies nicht zweifelsfrei ermittelbar ist, da über Veröffentlichungen aus der Anfangszeit der Hip-Hop-Musik oftmals nicht Buch geführt wurde.

Rapper's Delight

Rapper’s Delight

Sugarhill Gang

1979 Sugar Hill Records
A Rapper’s Delight (Long Version) 15:00
B Rapper’s Delight (Short Version) 6:30

Obwohl Rapper’s Delight einige Wochen nach King Tim III veröffentlicht wurde, wird sie dennoch von vielen als die erste kommerziell veröffentlichte Hip-Hop-Single betrachtet. Schließlich erzielte die Single internationale Chart-Erfolge und gilt als der erste Track, durch den Hip-Hop in den USA und auch weltweit populär wurde. Die Bassline basiert auf dem Disco-Song Good Times (1979) von Chic, einem der meistgesampelten Songs der Musikgeschichte.

The Breaks

The Breaks

Kurtis Blow

1980 Mercury Records
A The Breaks (Vocal) 7:41
B The Breaks (Instrumental) 5:52

The Breaks war einer der ersten Hits der frühen Hip-Hop-Musik und erreichte Platz 87 der US Billboard Hot 100. Der Beat basiert im Gegensatz zu den meisten anderen Hip-Hop-Tracks nicht auf Samples, wenngleich Parallelen zu Long Train Runnin‘ (1973) von den Doobie Brothers durchaus hörbar sind.

Rapture

Rapture

Blondie

1981 Chrysalis Records
A Rapture 4:57
B Walk Like Me 3:45

Rapture kann als Hommage an die Hip-Hop-Kultur angesehen werden und war die erste durch Rap beeinflusste Single, die Platz 1 der US Billboard Hot 100 erreichte. Im Musikvideo haben Fab 5 Freddy, Lee Quinones und Jean-Michel Basquiat Cameo-Auftritte.

The Adventures of Grandmaster Flash on the Wheels of Steel

The Adventures of Grandmaster Flash on the Wheels of Steel

Grandmaster Flash

1981 Sugar Hill Records
A Grandmaster Flash The Wheels of Steel 7:06
B Grandmaster Flash & The Furious Five The Party Mix 8:30

Gesampelt wurde u.a. ein Ausschnitt des Rap-Parts von Rapture. Es handelt sich um eine „Live“-Studio-Aufnahme, bei der drei Turntables verwendet wurden. The Adventures of Grandmaster Flash on the Wheels of Steel beeinflusste viele DJs und gilt als frühes Beispiel für Turntablism.

Change the Beat

Change the Beat

Fab 5 Freddy / Beside

1982 Celluloid
A Fab 5 Freddy Change the Beat (French and English Rap) 7:43
B Beside Change the Beat (French Rap) 3:40

Change the Beat ist eine der ersten mehrsprachigen bzw. nicht ausschließlich englischsprachigen Hip-Hop-Singles. Der Track auf der B-Seite enthält Vocals der französischen Rapperin Beside und wurde vor allem durch das von Fab 5 Freddy am Ende des Tracks mit Hilfe eines Vocoders gesprochene Statement „Ahhhhh, this stuff is really fresh“ bekannt, welches in sehr vielen Tracks gesampelt wurde.

The Message

The Message

Grandmaster Flash and the Furious Five feat. Melle Mel and Duke Bootee

1982 Sugar Hill Records
A The Message (Vocal) 7:11
B The Message (Instrumental) 7:11

The Message wird immer wieder als wichtigste Hip-Hop-Single überhaupt angesehen und ist einer der ersten Tracks, in dem auch die soziale Situation verdeutlicht wurde, in der Hip-Hop entstand.

Planet Rock

Planet Rock

Afrika Bambaataa & the Soulsonic Force

1982 Tommy Boy/Warner Bros. Records
A1 Planet Rock (Vocal) 6:25
A2 Bonus Beats I 1:15
B Planet Rock (Instrumental) 9:16

Planet Rock gilt als erste Hip-Hop-Aufnahme, bei der auch eine Drum Machine eingesetzt wurde und ist einer der wegweisenden Tracks für spätere Entwicklungen in den Bereichen Techno, Dance, House und Trance. Gesampelt wurden im Wesentlichen zwei Songs von Kraftwerk: Die Hauptmelodie stammt aus Trans Europa Express (1977) und das Drum Pattern aus Nummern (1981).

Rockit

Rockit

Herbie Hancock

1983 Columbia
A Rockit (Long/Album Version) 5:22
B Rockit (Short Version) 3:37

Rockit war die wahrscheinlich erste kommerziell erfolgreiche Single, bei der Scratching-Techniken angewendet wurden und inspirierte zahlreiche DJs. Als Grundlage für die Scratching-Passagen diente die B-Seite von Fab 5 Freddys Change the Beat.

White Lines (Don't Don't Do It)

White Lines (Don’t Don’t Do It)

Grandmaster Melle Mel

1983 Sugar Hill Records
A1 White Lines (Don’t Don’t Do It) 7:38
A2 White Lines (Don’t Don’t Do It) (Bonus) 2:16
B1 White Lines (Don’t Don’t Do It) (Bonus Break) 2:34
B2 White Lines (Don’t Don’t Do It) (Short Version) 4:10

Mit Melle Mels gesellschaftskritischem Track White Lines (Don’t Don’t Do It) werden verschiedene Aspekte des Drogenkonsums und -handels kritisiert. Die Bassline basiert auf Cavern (1983) von der Post-Punk-Band Liquid Liquid.

Hey DJ

Hey DJ

World’s Famous Supreme Team

1984 Island Records
A Hey DJ (Extended Version) 6:10
B1 Hey DJ (Edit) 4:08
B2 Hey DJ (Extended Instrumental Version) 4:45

Hey DJ kann als Klassiker des Mainstream-Hip-Hop angesehen werden und wurde auch in zahlreichen späteren Tracks gesampelt.

Unity

Unity

Afrika Bambaataa & James Brown

1984 Tommy Boy
A1 Unity Part 1 (The Third Coming) 3:20
A2 Unity Part 2 (Because It’s Coming) 3:30
A3 Unity Part 3 (Nuclear Wild Style) 3:29
B1 Unity Part 4 (Can You See It) 6:47
B2 Unity Part 5 (The Light) 4:15
B3 Unity Part 6 (World III) 2:44

Unity ist die erste Zusammenarbeit James Browns mit einem Hip-Hop-Künstler. Das Cover der Single steht auch symbolisch für den Zusammenhalt zwischen Soul bzw. Funk und Hip-Hop.

Roxanne's Revenge

Roxanne’s Revenge

Roxanne Shanté

1984 Pop Art Records
A Roxanne’s Revenge (Street Version) 4:20
B Roxanne’s Revenge (Instrumental) 4:31

Die Antwort der damals 14-jährigen Lolita Shanté Gooden auf Roxanne, Roxanne (1984) von UTFO ist der wahrscheinlich erste veröffentlichte Diss-Track der Hip-Hop-Geschichte und Teil einer Rivalität, die als Roxanne Wars bekannt wurde.

Walk This Way

Walk This Way

Run-D.M.C.

1986 Profile Records
A Walk This Way [Feat. Aerosmith] 5:11
B Walk This Way (Instrumental) 4:02

Die Hip-Hop-Version des Aerosmith-Songs Walk This Way (1975) ist unter Beteiligung von Steven Tyler und Joe Perry entstanden und bildet eine Fusion aus Rap/Hip-Hop und Rock. Der Track war in den Charts äußerst erfolgreich und trug dazu bei, Hip-Hop-Musik dem Mainstream näher zu bringen. Des Weiteren waren wahrscheinlich auch viele spätere Rock-/Pop-Songs von diesem Track beeinflusst.

Paid in Full

Paid in Full

Eric B. & Rakim

1987 4th & Broadway
A Paid in Full (Derek B’s Urban Respray) 5:13
B1 Paid in Full (Album Mix) 3:50
B2 Eric B Is on the Cut 3:48

Paid in Full basiert auf zahlreichen Samples und wurde selbst wiederum sehr häufig gesampelt. Das Musikvideo enthält visualisierte Breakbeat- und Scratching-Passagen, mit denen die Lyrics zum Teil auch in einen anderen Kontext gebracht werden. Insofern kann es als wegweisend für bestimmte Aspekte der Ästhetik von Musikvideos angesehen werden.

Fight the Power

Fight the Power

Public Enemy

1989 Motown
A Fight The Power (Extended Version) 6:45
B1 Fight The Power (Radio Edit) 3:33
B2 Fight The Power (Flavor Flav Meets Spike Lee) 4:36

Public Enemys Track über den Kampf gegen Machtmissbrauch erreichte Platz 1 von VH1’s 100 Greatest Songs of Hip Hop. Auch von vielen weiteren Musikpublikationen wird Fight the Power als einer der wichtigsten Hip-Hop-Tracks überhaupt angesehen.