Unmittelbare Anfänge

Sound Systems

In den 1950ern wurden in den Ghettos von Kingston, der Hauptstadt von Jamaika, Straßenpartys mit Hilfe von Sound Systems veranstaltet. Diese Bezeichnung bezieht sich gleichermaßen auf eine Gruppe von DJs, MCs und Toningenieuren sowie auf Trucks mit Turntables und großen Boxen. Aufgelegt wurde vor allem Ska, Rocksteady und Reggae.

The only good system is a sound system.

Obwohl für das Erleben dieser Partys ein geringer Eintritt verlangt wurde, war es in der damaligen wirtschaftlichen Situation für DJs dennoch profitabel. Denn Straßenpartys dieser Art waren für das Publikum äußerst attraktiv. Während die einzelnen Songs zunächst nur angesagt wurden, etablierte sich in den 1960ern rhythmisches Toasting, was als Vorläufer des MC-ing im Hip-Hop gelten kann.

Block Partys

In den 1970ern wurde das Konzept der Sound Systems gewissermaßen in die USA „exportiert“, indem Block Partys veranstaltet wurden, die in New York City und dort insbesondere in der Bronx äußerst populär wurden. Dabei handelt es sich ebenfalls um große Straßenpartys mit riesigen, lauten Stereoanlagen, bei denen zum Teil auch musikalische Wettkämpfe ausgetragen wurden.

Ausschnitt aus einem MC-Battle zwischen den Cold Crush Brothers und den Fantastic Romantic 5 aus dem Jahr 1981.

Einer der bekanntesten Battles der Hip-Hop-Geschichte wurde 1982 zwischen Kool Moe Dee und Busy Bee Starski ausgetragen.

Um den ursprünglichen Spirit der Block Partys einzufangen, drehte der Entertainer Dave Chappelle 2005 unter der Regie von Michel Gondry den Dokumentarfilm Dave Chappelle’s Block Party, in dem u.a. Erykah Badu, Lauryn Hill, Wyclef Jean, The Roots und Jill Scott auftraten.

Der Trailer zu Block Party (2005)

DJ-ing/Turntablism und MC-ing/Rapping im Hip-Hop gehen maßgeblich auf die Block Partys der 1970er zurück.