Die Kultur des Hip-Hop besteht in seinen 4 Elementen. Dabei kann die Gesamtheit dieser Elemente und ihr Zusammenwirken als kulturelle Revolution angesehen werden. So beeinflusste Hip-Hop auch viele weitere kulturelle Strömungen.

DJ-ing

DJ-ing bzw. Turntablism als erstes Element des Hip-Hop bezieht sich keinesfalls nur auf das Auflegen von Platten. Vielmehr umfasst DJ-ing erweiterte Techniken des Plattenauflegens, die durch Hip-Hop hervorgebracht wurden.

Die Kunst des Turntablism: DJ Qbert beim Beat-Juggling.

Dies kann beispielsweise Scratching umfassen oder auch das Herauslösen und Interpolieren von Breaks. In bestimmter Hinsicht wird hierbei das Turntable als Instrument verwendet. Oftmals werden auch mehrere Turntables gleichzeitig verwendet, sodass verschiedene Tracks ineinander gemixt werden können.
Dabei wird zugleich eine weitere Parallele zwischen DJ-ing und Graffiti als Elemente des Hip-Hop erkennbar, die in der Technik des Mixing bzw. Remixing besteht. So können beim DJ-ing neue Tracks mit Hilfe von Samples bereits vorhandener Songs erzeugt werden, während beim Graffiti neue Werke entstehen können, indem bereits bestehende Artworks teilweise übersprayt werden.
Bekannte DJs sind u.a. Grandmaster Flash, Afrika Bambaataa, Mr. Magic, GrandMixer D.ST, DJ Jazzy Jeff, DJ Premier, DJ Muggs, Jam-Master Jay und DJ Qbert.

MC-ing

MC-ing bzw. Rapping kann als künstlerische Form des Ausdrucks der Persönlichkeit angesehen werden. Maßgebliche Anforderungen sind Originalität sowie das Treffen des Rhythmus der Musik. Letzteres steht im Gegensatz zur Spoken Word Jazz Poetry. Wesentliche Aspekte des Rappings sind Content, Flow und Delivery.
Zum MC-ing kann auch Beatboxing gezählt werden, bei dem mit Hilfe der Stimme eine Drum Machine imitiert wird. Die Stimme wird hierbei also als Instrument verwendet.
Bekannte MCs sind u.a. Melle Mel, Chuck D, Rakim, MC Lyte und B-Real.

Breakdancing

Der neue breakbeat-lastige Musikstil hatte neue Tanzformen notwendig gemacht. Dabei kann Breakdancing bzw. B-Boying als physische Ausdrucksform des Hip-Hop angesehen werden.

Die Essenz des B-Boying.

Bekannte Breakdancing-Gruppen sind u.a. Rock Steady Crew, New York City Breakers, Seattle City Breakers, Massive Monkees und Supreme Soul.

Graffiti

Graffiti, insbesondere Writing, kann als visueller Ausdruck von Hip-Hop angesehen werden. Zumindest in der Anfangszeit war Graffiti noch sehr eng mit Hip-Hop-Musik verbunden: So waren Graffiti-Künstler an bestimmten Ausdrucksformen des Hip-Hop beteiligt und bestimmte Hip-Hop-Künstler haben Graffiti praktiziert.
Als prägender Stil kann dabei Wildstyle angesehen werden. Dieser ist vor allem durch (für nicht eingeweihte) nahezu unlesbare Buchstaben (meistens Tags) sowie komplexe, extrem detaillierte Strukturen gekennzeichnet, die auf mehreren Ebenen gesprayt werden. Insofern stellt „Wildstyle“ eine sehr große Herausforderung für Sprayer dar.
Prägende Graffiti-Künstler dieser Zeit waren u.a. Tracy 168, Dondi, Futura 2000, Lee Quinones, Zephyr, Lady Pink und Rammellzee. Letzterer war zugleich auch Hip-Hop-Musiker.

Cover-Art der Single Beat Bop von Rammellzee and K-Rob

Beat Bop

Rammellzee and K-Rob

1983 Tartown/Profile Records
A Beat Bop 10:10
B Beat Bop (Instrumental) 9:34

Entstanden ist der Track unter Beteiligung der Graffiti-Künstler Fab 5 Freddy und Jean-Michel Basquiat. Letzterer gestaltete auch das Cover der Single, welches etwas chaotisch wirkt – ebenso wie der Track. Der Stil des Cover-Artworks ist offensichtlich von Graffiti beeinflusst und visualisiert damit die Verbindung zwischen Graffiti und Rap.

Parallelen zwischen Graffiti und MC-ing als Elemente des Hip-Hop lassen sich auch anhand des Entstehungsprozesses von Graffiti-Artworks bzw. Hip-Hop-Tracks erkennen: So wurden beide zumindest früher in erster Linie spontan kreiert.